Rückblick auf die Bundestagswahl in Deutschland

Alle vier Jahre werden die deutschen Bürger eingeladen, ihre Stimme abzugeben, um den Bundestag, das Äquivalent zur französischen Nationalversammlung, neu zu wählen. Die Wahlen fanden am 26. September 2021 statt und riefen 60 Millionen wahlberechtigte Deutsche an die Urnen, um ihre neuen Abgeordneten zu wählen. Es war ein symbolischer Moment für Deutschland, da die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel nach vier Amtszeiten und 16 Jahren an der Macht nicht mehr kandidierte.

Nach der Abstimmung standen zwei Parteien an der Spitze: die SPD (Sozialdemokratische Partei – 25,7 %) und die CDU (Christlich Demokratische Union – 24 %), gefolgt von den Grünen (14,7 %) und der FDP (Freie Demokratische Partei – 11,4 %). Da keine Partei die absolute Mehrheit zum Regieren erhielt, wurde eine Koalition gebildet. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik wurde eine „dreifarbige“ Koalition, eine Ampel-Koalition aus SPD, FDP und den Grünen mit einem gemeinsamen Programm („Mehr Fortschritt wagen. Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“) gebildet, das sich auf Modernisierung, Digitalisierung, ökologische Reform und sozialen Fortschritt fokussierte.

Olaf Scholz, ehemaliger Finanzminister unter Angela Merkel, wurde am 8. Dezember 2021 zum Bundeskanzler ernannt. Das Vizekanzleramt sowie das ganz neu geschaffene Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fielen an Robert Habeck, Co-Vorsitzender der Grünen. Seine Partnerin an der Spitze der Grünen, Annalena Baerbock, erhielt das Außenministerium. Damit hat zum ersten Mal in Deutschland eine Frau das Außenministerium übernommen.  Christian Lindner, Vorsitzender der Freien Demokratischen Partei FDP, erhielt das Finanzministerium.

Der Rest der Regierung setzt sich wie folgt zusammen:
– Innenministerin: Nancy Faeser (SPD).
– Justizminister: Marco Buschmann (FDP)
– Minister für Arbeit und Soziales: Hubertus Heil (SPD)
– Ministerin für Verteidigung: Christine Lambrecht (SPD)
– Minister für Ernährung und Landwirtschaft: Cem Özdemir (Grüne)
– Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Anne Spiegel (Grüne)
– Minister für Gesundheit: Karl Lauterbach (SPD)
– Minister für Verkehr und Digitales: Volker Wissing (FDP)
– Ministerin für Umwelt und Naturschutz: Steffi Lemke (Grüne)
– Ministerin für Bildung und Forschung: Bettina Stark-Watzinger (FDP)
– Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Svenja Schulze (SPD)
– Ministerin für Wohnungsbau: Klara Geywitz (SPD)
– Chef des Kanzleramts, im Rang eines Ministers: Wolfgang Schmidt (SPD)

Für weitere Informationen:
https://www.bundesregierung.de/breg-fr/conseil-des-ministres-f%C3%A9d%C3%A9ral